nappa, velours & co.
er hat sich nach dem zivildienst ein jahr auszeit im süden portugals genommen und ist mit einer ledernähmaschine im gepäck nach deutschland zurückgekommen. das war 1991. heute lebt und arbeitet tony hahn auf einem hof in bayern, hält ziegen, schafe und hühner, und genießt die landwirtschaft als willkommenen ausgleich zur millimeterarbeit im atelier.
das leder, das er verarbeitet, stammt von damhirschen und ziegen aus der region – die häute werden von ihm selbst gesammelt, gereinigt, gesalzen und später in tirol zu weichem veloursleder verarbeitet – oder von amerikanischen weißwedelhirschen, deren felle in deutschland zu besonders leichtem, fein genarbtem nappaleder gegerbt werden. das seltene sämisch gegerbte gamsleder stammt von tieren aus den garmischen alpen.
ob hirsch, ziege oder gams: tony hahn legt wert darauf, dass die tiere nicht wegen ihres fells erlegt werden. er bezieht die häute als abfallprodukte von jägern, bauern oder betrieben, die sich auf wildbret spezialisiert haben.
die sorgfalt im umgang mit dem leder setzt sich bei der auswahl der anderen materialien fort: knöpfe werden individuell aus der steinnuss angefertigt, und die reißverschlüsse aus der schweiz verdanken ihren besonders weichen lauf einer sandstrahlung, mit der die reißverschlusszähne entgratet werden.