vom ballsaal in den pferdeunterstand. alles barock.
am anfang war der ort.
meistens jedenfalls. na gut, die idee, selbst eine ausstellung zu organisieren und weder bei der qualität der präsentierten produkte, noch bei der sympathie für mitausstellende kolleg/innen abstriche machen zu müssen, ging einem vorher schon durch den kopf.
aber dann war da diese alte mühle irgendwo im nirgendwo und doch ganz nah von graz, oder die riesige alte wohnung an der ecke von sporgasse und freiheitsplatz, die noch kurz zuvor bewohnt war und leergeräumt für uns gerade die richtige charmant-abgewohnte atmosphäre bot (»wie in berlin«, wird eine junge besucherin wenig später sagen!), der in der bürgergasse versteckt liegende ballsaal in einem barocken palais mit einer stuckdecke schwarz von ruß (spektakulär!), das zauberhafte schloss aichberg, dessen schlossherr cajetan gril jedem britischen gentleman, was exzentrik betrifft, ein identitätsproblem bescheren könnte – und doch: was wäre das schloss ohne ihn, und es hat großen spaß gemacht, mit ihm gemeinsam zu spielen, überraschungen inklusive!
das entdecken der meisten dieser orte, die vorher keine ahnung davon hatten, dass sie sich als ausstellungsort eignen würden, war regine radl zu verdanken, die in dieser hinsicht mit einer art sechstem sinn begabt zu sein scheint – und mit der nötigen hartnäckigkeit, unmögliches möglich zu machen!
seit 2014 also ein ehemaliger pferdeunterstand: schönes gewölbe aus dem 18. jahrhundert und nebenräume, sorgfältig renoviert und trotzdem zugänglich für temporäre interventionen, der aufgeschlossenen hausherrin und künstlerin renate rosenbauer sei dank. unter dem namen studio 61 immer wieder für workshops, seminare, gruppenarbeit genutzt, lager (und temporärer ausstellungsort) für zahlreiche großformatige bilder, und ein perfekter rahmen für unsere ausstellungen; bequem zu fuß zu erreichen, zentral und doch weit genug entfernt vom ungeliebten adventzirkus, und – last not least – nicht eine stufe zu steigen für erschöpfte aussteller/innen, die die früchte ihrer arbeit auch noch selbst schleppen müssen!