knit, wear & warum?
warum strick? es liegt an stärke 30. oder daran, dass es sich anpasst, wenn man sich nicht mehr selber anpassen will. designen ist ein abhängiger prozess, die unabhängigkeit von den stoffproduzenten ist deshalb schon eine qualität für sich, erklärt josephine wagner. sie lobt stärke 30, so der name des merino-fadens. damit kann man seine stoffe selbst erfinden.
er kann einzeln, doppelt, dreifach oder mit high-tech-fäden zusammen verstrickt werden, je nachdem, wie subtil, elegant oder roh einem grad zumute ist. oberflächenvergrößernd, busen oder hüften akzentuierend – oder nicht. mit austriensischen tricks wie walken und waschen ergibt stärke 30 flexible, standhafte, schmiegsame oder gnadenlose qualitäten. wenn ein schneiderkostüm ein panzer ist, dem man nur mit disziplin gerecht wird, dann ist strick das gegenteil. und beim waschen schnurrt er immer wieder zusammen auf halbe dünne, bzw. dicke. so nachgiebig möchte ich eigentlich auch mal sein – aber ich muß ja nicht.
ich bin cardigan-kundin, der klassiker von josephine, und hätte am liebsten jede saison einen neuen, weil er ja immer gleich bleibt. er zieht sich wie ein roter faden durch alle kollektionen, sie färbt ihn allerdings immer anders, und das ist dann immer genau die farbe, die einem fehlt. am besten, man trägt drei übereinander und knotet einen um die hüfte, die farben vertragen sich immer ausgezeichnet, auch über die jahre hinweg. er hat einen v-ausschnitt, v wie victory.
(text von cosima reif)